Gemeinsame Vision für die Zukunft: Abgeordnete und Klinikdirektion diskutieren über den Erhalt der Rotkreuzklinik Lindenberg

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v.l.n.r.: Frank Himmel (Kreisvorsitzender FDP Lindau), Caroline Vogt (Krankenhausdirektorin Rotkreuzklinik Lindenberg), Christine Aschenberg-Dugnus MdB, Michael Käser (Direktkandidat Bezirkwahl), Generaloberin Edith Dürr, Günter Klaus (stellv. Vorsitzender FDP Lindau), Dr. Dominik Spitzer MdL, Nicole Rauscher (Landtagskandidatin), Tania Rossmann (Bezirkskandidatin)

Seit der Eröffnung des Schutzschirmverfahrens, das aufgrund einer drohenden Insolvenz des Krankenhauses in die Wege geleitet wurde, hat sich die Zukunft der Rotkreuzklinik Lindenberg zu einem beherrschenden Thema in der Region entwickelt. Die Klinik, die seit langem eine wichtige Rolle in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung spielt, steht nun vor entscheidenden Weichenstellungen.

Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag und örtliche Landtagskandidat Dr. Dominik Spitzer MdL sowie Christine Aschenberg-Dugnus MdB, die im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags sitzt, nutzten die Gelegenheit, sich vor Ort mit der Klinikleitung und Trägervertretung der Schwesternschaft München über diesen Sachverhalt auszutauschen. Das Ziel: Eine gemeinsame Strategie zur Sicherung des Standorts zu diskutieren und gleichzeitig die langfristige Stärkung der regionalen Krankenhauslandschaft.

Die Rotkreuzklinik Lindenberg erfüllt eine wichtige Funktion in der regionalen Gesundheitsversorgung, steht in Anbetracht der aktuellen wirtschaftlichen Situation jedoch vor großen Herausforderungen, welche dringende Veränderungen notwendig machen. Diese müssen besonnen aber auch offen diskutiert werden und können nur Aufgabe des Freistaats (in Abstimmung mit den Kommunen und dem Träger) sein, der die Krankenhausplanung verantwortet. Dabei darf es keine Denkverbote geben. Vielmehr bietet sich nun im Zuge der Krankenhausstrukturreform die Möglichkeit aus der Vogelperspektive über verschiedenste Szenarien nachzudenken, wobei eine Zusammenlegung eines davon wäre. So könnte eine Bündelung der akut-medizinischen Kapazitäten an einem Standort im Landkreis die Chance auf eine noch hochwertigere Versorgung für die Bevölkerung mit sich bringen. Dabei kann/muss auch das angrenzende Baden-Württemberg als Planungsregion eine Rolle spielen. Jedoch darf ebenso die Versorgung in der Fläche nicht vergessen werden“, so resümierte der FDP-Gesundheitsexperte Dr. Spitzer.

Auch kritisierte Spitzer die mangelhafte Unterstützung des Freistaats und mahnte mehr Gelder für die Transformation der Krankenhauslandschaft an: „Egal welche Lösung sich nun abzeichnet und wie die Krankenhausreform auf Bundesebene aussehen soll: Bis ein nachhaltiges Konzept vorliegt, muss jeder Standort erhalten bleiben. Dies muss aus Mitteln des Freistaats sichergestellt werden, denn dieser war es auch der über Jahrzehnte mit zu geringer finanzieller Unterstützung die Krankenhäuser in wirtschaftliche Schieflage gebracht hat. Hierzu fordere ich den aktuellen Härtefallfonds in einen Transformationsfonds zu überführen und von aktuell 100 Millionen auf eine Milliarde massiv aufzustocken.

Die Bundestagsabgeordnete Aschenberg-Dugnus, die in der Kommission zur Krankenhausstrukturreform sitzt, versprach den Anwesenden die Eindrücke aus Lindenberg mit nach Berlin zu nehmen und sich für eine bedarfsgerechte Finanzierung von Kliniken auf dem Land einzusetzen.

Die Krankenhausdirektorin Vogt äußerte sich ebenfalls zuversichtlich über die gemeinsamen Gespräche. „Wir schätzen die Unterstützung der Abgeordneten und verstehen, dass die Herausforderungen der Rotkreuzklinik Lindenberg auch Teil eines größeren Gesamtkontexts sind. Wir sind bereit, konstruktiv an Lösungen mitzuarbeiten, die nicht nur unsere Klinik, sondern ebenso die Versorgung der Patientinnen und Patienten in der Region langfristig stärken.

Die Generaloberin Dürr hob hervor: „Die Einleitung des Schutzschirmverfahrens war ein großer und schwerer Schritt. Nun ist es höchste Zeit von der Politik schnell eine nachhaltige Lösung für die Gesundheitsversorgung im Westallgäu zu finden. Wir sind als Träger selbstverständlich bereit auch in Zukunft Verantwortung für die medizinische Infrastruktur in der Region zu übernehmen und begrüßen jede Unterstützung von der Politik vor Ort.

Die konkrete Ausgestaltung des zukünftigen Klinikstandorts Lindenberg mag derzeit ungewiss sein, doch das Treffen zwischen den Abgeordneten und der Klinikleitung vermittelt eine klare Botschaft: Die Bereitschaft, die Zukunft der Gesundheitsversorgung in Bayern aktiv zu gestalten und die Rotkreuzklinik Lindenberg – in veränderter und stabiler Form – als Eckpfeiler der regionalen Versorgung zu etablieren.